03.07.2023
Dieser spannenden Frage gingen die SchülerInnen der 6. Klassen Ende Juni im Rahmen einer Exkursion nach Seebruck, das heute in Fachkreisen als einer der besterforschten Römerorte in Bayern gilt, nach.
Zu Beginn erfolgte
eine herzliche Begrüßung durch Museumsführerin Martina Ziereis und Museumsleiter
Matthias Ziereis, welche ganz stilecht in der Aufmachung eines Legionärs und
einer römischen Frau gekleidet waren.
Mit diesem Thema, der
Kleidung eines römischen Legionärs, startete dann auch gleich die Führung:
Matthias Ziereis beschrieb den SchülerInnen sehr anschaulich die verschiedenen
Kleidungsstücke sowie deren Funktion und lieferte dabei so viel
Hintergrundwissen mit, dass sich sein Publikum gut in die damalige Zeit hineinversetzen
konnte.
Vertieft wurden die
Informationen anschließend mittels eines Rundgangs durch das Museum, in welchem
über 500 Ausstellungsstücke zu sehen sind, die v.a. viel über das Alltagsleben
der keltisch-römischen Siedlung verraten. Besonders faszinierend fanden die
SchülerInnen, dass sie echte bzw. nachgebaute, ganz alltägliche Gegenstände wie
einen Spiegel oder eine Wachstafel mit Griffel in den Händen halten und
ausprobieren durften.
Ebenso konnten sie am
eigenen Leib nachempfinden, wie es für einen römischen Legionär gewesen sein
musste, mit schwerem Gepäck und Schild bepackt kilometerlange Tagesmärsche zu
absolvieren: Einigen SchülerInnen reichte es bereits, derart schwer bepackt um
eine Vitrine zu marschieren.
Nach einer kurzen
Pause ging es dann mit Martina Ziereis im Außenbereich weiter: Sie erzählte den
Kindern, dass diese Gegend aufgrund seiner Lage an Chiemsee und der Alz ganz
bewusst für das Ansiedeln der keltisch-römischen Bevölkerung ausgesucht und
nach dem hier verehrten Wassergott „Bit“ später „Bedaium“
benannt wurde.
Wie
modern manche Familie ihre Häuser damals bereits ausstatteten, erfuhren die
SchülerInnen an der öffentlichen Ausgrabungsstelle am Ortstrand von Seebruck,
an welcher Teile des Grundrisses eines römischen Hauses freigelegt sind.
Ausgrabungsexperten entdeckten hier Überbleibsel einer antiken Fußbodenheizung
sowie einen Brunnen.
Aber wie
sah nun eine Familie damals aus? Das erklärte Martina Ziereis den Kindern dann
im letzten Themenschwerpunkt mit der Unterstützung freiwilliger SchülerInnen.
Neidisch waren einige von ihnen, als Martina erklärte, dass die klassische
Schulzeit bereits mit 12 Jahren beendet war und dann die Zeit des Arbeitens
begann. Regelrecht entsetzt hingegen waren die Kinder, als sie hörten, dass man
bereits mit 12 Jahren verheiratet sein konnte.
Dank des so anschaulichen und lebendigen Präsentierens durch Martina und Matthias Ziereis konnten die HGTler tief in die Zeit des Seebrucks vor 2000 Jahren eintauchen, was man daran erkennen konnte, dass sie interessiert nachfragten und sich auch auf der Heimfahrt noch über das Leben der römischen Kelten unterhielten. Vor allem für die SchülerInnen, die seit diesem Jahr Latein lernen, ist nun vieles, was in den Schulbüchern dargestellt wird, lebendig geworden.
Vielen Dank an dieser Stelle an Martina und Matthias Ziereis für diesen so anschaulichen Blick in die Vergangenheit.
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