„Was gafft ihr? Guckt euch selbst an!“
Theatergruppe des Hertzhaimer-Gymnasiums inszeniert
„Woyzeck“
„Friedrich Johann Franz Woyzeck, Wehrmann, Füsilier im zweiten Regiment, zweites Bataillon, vierte Kompanie, geboren Mariä Verkündigung, den 20. Juli – ich bin heut alt 30 Jahr, sieben Monat und zwölf Tage.“ Der Mann – Woyzeck – hat mit seinem Leben und mit der Welt abgeschlossen. Der Soldat teilt seinem Kameraden Andres mit, wer nach seinem Tod seine Habseligkeiten bekommen soll.
Es ist keine leichte Kost, die die Theatergruppe des
Hertzhaimer-Gymnasiums ihrem Publikum in der Aula der Schule serviert. Nach der
Komödie „1-2-3“ im vergangenen Jahr hat die Gruppe unter der Regie von Heinrich
Salomon Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ einstudiert und am Freitagabend
erfolgreich Premiere gefeiert.
Der Theatergruppe des Hertzhaimer-Gymnasiums ist erneut eine beeindruckende Inszenierung gelungen. Es ist die Gesamtkomposition, die das Dramenfragment so fesselnd macht. Auf der einen Seite das Schauspiel-Ensemble, das zu jeder Zeit überzeugt. Da wird gerauft, gepisst und geblutet. Die Sprache ist deutlich und auch hie und da umgangssprachlich. So kennt man es von Zeitgenossen Büchners nicht immer. Auf der anderen Seite stehen die Mitwirkenden, die hinter den Kulissen wirken. Die Technik und das Licht, die zum passenden Zeitpunkt die Protagonisten auf der Bühne ins Scheinwerferlicht rücken. Nicht zu vergessen die Musik: Bernhard Zörners AG Neue Musik liefert die passenden Klänge. Schaurig-schöne Rhythmen der französischen Band „Nouvelle Vague“ untermalen zudem mehrere Szenen.
Autor: Michael Falkinger
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